Achtsamkeit kann dich zu Gelassenheit führen.

Michael Breker • 1. März 2020

In diesen Tagen ereilen dich täglich neue Nachrichten, die dich in Sorge und Unsicherheit versetzen können. Dennoch gibt es Möglichkeiten, sich die Freude und die Zuversicht im Alltag zu erhalten.

Illustration zum Thema Gelassenheit und Humor

Viele Statements prominenter Menschen und Experten tragen oft nicht zur Beruhigung bei. Dabei fällt es dir sicher nicht immer leicht, auf dich selbst zu achten und zu erkennen, was diese Nachrichten in dir auslösen und was in dir selbst vorgeht. Das trifft besonders auf emotional schwierige und schmerzhafte Situationen und Veränderungen zu. 

Wenn du nicht in der Lage bist, eine globale Situation, unter der du leidest, zu ändern, bist du gefordert, dich selbst zu verändern.


Nachrichten, Veränderungen in deiner Umwelt, in deinen täglichen Routinen, Gedanken und Situationen, die Leiden und Angst hervorrufen, sind wie ein Ungeheuer, das auf der Lauer liegt.


Solche Situationen können schnell zu Stress, Selbstzweifeln, Angst und Unsicherheit führen. Diese wiederum können dich lähmen. Deshalb führen derartige Situationen oft in einen Teufelskreis aus Stress und Apathie. 

Was kannst du tun wenn diese Situationen für dich untragbar wird? Wie kannst du dich verhalten, wenn du verunsichert und verängstigt bist und du dich in einer Sackgasse gefangen fühlst? Wie kannst du mit diesen negativen Gefühlen umgehen, die dich gefangen halten?


Durch Achtsamkeit kannst du wieder in Kontakt mit dir selbst kommen und deine Gefühle und die damit verbundenen Bedürfnisse wahrnehmen.


Deine Gefühle sind wichtig. Jedes Gefühl liefert dir wertvolle Erkenntnisse über deine Bedürfnisse und damit über dich selbst. Aus diesem Grund ist es so wichtig, so oft es dir gelingt auf deine Gefühlslage zu achten. Es geht darum, dass du dir dieser Gefühle bewusst wirst, denn nur, wenn du deinen Gefühlszustand und deine Bedürfnislage kennst, kannst du zu emotionalem Gleichgewicht, Wohlbefinden und innerem Frieden finden. 

Gefühle kannst du auf der körperlichen Ebene beobachten. Ist das Gefühl dort nicht wahrzunehmen, ist es wahrscheinlich eher ein Gedanke an das Gefühl, als ein echtes Gefühl. Sätze, die anfangen wie: „Ich fühle mich …“ enden eher in einem Vorwurf, als dass sie ein echtes Gefühl zum Ausdruck bringen. Das kannst du an diesem Beispiel-Satz erkennen: „Ich fühle mich allein gelassen.“ Meint den Vorwurf: „Du kümmerst dich nicht genug um mich!“

Achtsamkeit ist ein sehr wirksames Verhalten, das dir in stressigen Situationen helfen kann. 

Was genau ist Achtsamkeit: „Achtsamkeit bedeutet den Moment wahrzunehmen ohne ihn zu bewerten und verändern zu wollen.“


Die nachfolgenden sieben kleinen Achtsamkeits-Übungen können emotionales Gleichgewicht und damit innere Gelassenheit erzeugen. Es handelt sich dabei um Übungen, die auch dazu beitragen können, Ängste abzubauen, Leiden zu lindern und unüberlegte Handlungen zu vermeiden. Damit fügst du dir selbst und anderen keinen Schaden mehr zu. Diese Übungen kannst du an jedem Ort und zu jeder Zeit ausführen. Das wichtigste Werkzeug hast du immer dabei und kannst es damit auch nicht vergessen: Den Atem!


Folgende Empfehlungen können dir helfen, mit dir in Kontakt zu bleiben und dich nicht von deinem Kopfkino überwältigen zu lassen:

  • Sorgen sind grundsätzlich erlaubt
  • Informiere dich nur so viel, wie unbedingt nötig
  • Lege Vorräte nur nach einer gründlichen Reflexion an
  • Übe dich in Empathie für deine Mitmenschen
  • Nimm ein Gefühl der Gemeinschaft wahr
  • Lerne Nein zu sagen
  • Vermeide Hohn und Spott
  • Verstehe, dass Menschen nicht logisch sind
  • Hinterfrage deine Entscheidungen nicht
  • Etabliere gesunden Fatalismus 
  • Praktiziere Selbstfürsorge

Ich wünsche dir, dass dir diese Achtsamkeits-Übungen in dieser „verrückten“ Zeit ein guter Begleiter sind und das du damit eine gute Verbindung zu dir aufbauen und halten kannst. Mögest du Mut und Zeit zum Üben finden und vor allem gesund bleiben.

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Was ist Doom Scrolling? Der Begriff setzt sich aus doom (Untergang, Katastrophe) und scrolling (durch Inhalte wischen) zusammen. Gemeint ist das zwanghafte Konsumieren von schlechten Nachrichten im Internet oder in sozialen Medien. Statt uns zu informieren, geraten wir in eine Art Strudel: Wir suchen unbewusst nach immer neuen Meldungen, die unsere Ängste füttern. Das Gehirn reagiert dabei wie auf eine Bedrohung – wir bleiben in Alarmbereitschaft, angetrieben von der Hoffnung, „die entscheidende Information“ zu finden, die uns Sicherheit gibt. Was passiert im Gehirn? Amygdala: bewertet die negativen Schlagzeilen als Gefahr und aktiviert Stressreaktionen. Dopamin-System: jede neue Nachricht gibt einen kleinen „Kick“ – ähnlich wie bei Glücksspiel oder Zucker. Präfrontaler Kortex: unser rationaler Teil, der eigentlich stoppen könnte, ist durch den Stress geschwächt. So entsteht ein Teufelskreis aus Anspannung, Angst und Suchtverhalten. Die Folgen von Doom Scrolling Steigende Unruhe und Ängste Schlafprobleme, weil wir noch im Bett scrollen Gefühl der Ohnmacht und Überforderung Weniger Fokus auf positive, nährende Erfahrungen Achtsamkeit als Ausweg Die gute Nachricht: Wir können lernen, uns bewusst aus diesem Strudel zu befreien. Achtsamkeit hilft uns, innezuhalten und die automatische Bewegung des Scrollens zu bemerken. Kleine Praxis-Impulse: Atem-Pause: Lege das Handy bewusst weg, schließe die Augen und folge drei Atemzügen. Spüre, wie dein Körper sich beruhigt. Bewusstes Limit: Setze dir feste Zeiten für Nachrichten – z. B. zweimal am Tag 10 Minuten. Positive Nahrung: Frage dich: „Welche Inhalte nähren mich wirklich?“ Suche gezielt nach Texten, Podcasts oder Videos, die dir Kraft geben. Körper spüren: Wenn du merkst, dass du dich in der Endlosschleife verlierst: Stell die Füße auf den Boden, spüre deine Hände, nimm dich im Raum wahr. Zusammenfassung: Doom Scrolling ist ein sehr menschliches Muster – unser Gehirn sucht nach Sicherheit in unsicheren Zeiten. Doch je mehr wir uns von negativen Schlagzeilen fesseln lassen, desto unruhiger und ängstlicher werden wir. Mit Achtsamkeit können wir lernen, aus dem Strudel auszusteigen und unseren Blick wieder für das Wesentliche zu öffnen: das Leben, das genau jetzt stattfindet.
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