Die Wirkung von Achtsamkeit in der Schwangerschaft und während der Geburt

Michael Breker • 16. November 2024

Die Schwangerschaft und Geburt sind zentrale Momente im Leben einer Frau. Sie sind geprägt von tiefgreifenden körperlichen, emotionalen und psychischen Veränderungen. Achtsamkeit, die bewusste, nicht-wertende Wahrnehmung des gegenwärtigen Augenblicks, kann in dieser Zeit eine wertvolle Ressource sein, um Wohlbefinden, Resilienz und die Bindung zum ungeborenen Kind zu fördern.

Achtsamkeit in der Schwangerschaft 

Die Schwangerschaft ist oft begleitet von Freude, aber auch Unsicherheiten, körperlichen Beschwerden und hormonellen Schwankungen. Hier bietet Achtsamkeit die Möglichkeit, bewusster mit den Veränderungen umzugehen und eine tiefere Verbindung zum eigenen Körper und dem wachsenden Leben im Bauch herzustellen.


1.Stressreduktion und emotionale Balance  

Studien zeigen, dass achtsamkeitsbasierte Interventionen, wie etwa das Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR)-Programm, Stress und Ängste in der Schwangerschaft signifikant reduzieren können. Indem Schwangere lernen, ihre Gedanken und Emotionen mit Akzeptanz zu betrachten, verringern sie den Einfluss von negativen Grübeleien und können gelassener auf Herausforderungen reagieren.  


2.Verbesserte Bindung zum ungeborenen Kind  

Durch Achtsamkeitsübungen, wie die bewusste Atmung oder achtsame Berührungen des Bauchs, wird die Verbindung zwischen Mutter und Kind gestärkt. Die Mutter kann sich mehr mit dem Wunder des Lebens beschäftigen, was das Gefühl von Dankbarkeit und Liebe fördert.  


3.Förderung des körperlichen Wohlbefindens  

Achtsamkeit kann helfen, die Wahrnehmung von körperlichen Beschwerden wie Übelkeit, Rückenschmerzen oder Schlafstörungen zu verändern. Sie ermöglicht, diese Empfindungen bewusst zu beobachten und zu akzeptieren, wodurch sie oft weniger belastend wirken.




Achtsamkeit während der Geburt  

Die Geburt ist eine der intensivsten Erfahrungen, die eine Frau durchlebt. Achtsamkeit kann während dieser Phase eine kraftvolle Unterstützung sein, um mit den Schmerzen und dem emotionalen Aufruhr umzugehen.


1.Schmerzlinderung und Entspannung  

Studien belegen, dass Achtsamkeit und Meditation die Schmerzwahrnehmung verändern können. Indem sich Frauen auf ihren Atem konzentrieren und bewusst im Moment bleiben, werden die Schmerzsignale weniger überwältigend wahrgenommen.  


2.Selbstbestimmtheit und innere Ruhe  

Achtsamkeit fördert eine selbstbestimmte Haltung während der Geburt. Anstatt sich von Angst und Unsicherheit leiten zu lassen, können Frauen auf ihre innere Stärke vertrauen. Das bewusste Loslassen von Kontrolle unterstützt den natürlichen Geburtsprozess und reduziert medizinische Interventionen.  


3.Unterstützung der Mutter-Kind-Bindung  

Durch achtsame Präsenz während der Geburt wird die erste Begegnung mit dem Kind zu einem intensiven Moment der Verbindung. Frauen, die achtsam sind, berichten häufig, dass sie die Geburt als bewusster und erfüllender erlebt haben.



Langfristige Wirkung auf Mutter und Kind  

Die Praxis von Achtsamkeit in der Schwangerschaft und Geburt kann langfristige Vorteile für Mutter und Kind haben. Studien zeigen, dass Babys von achtsamen Müttern oft ein geringeres Stressniveau und eine stärkere Bindungserfahrung aufweisen. Auch die Mutter profitiert: Sie entwickelt Resilienz und eine tiefere Selbstakzeptanz, die ihr in der Mutterschaft zugutekommt.



Fazit  

Achtsamkeit ist eine wertvolle Begleiterin in der Schwangerschaft und während der Geburt. Sie unterstützt Frauen dabei, die Herausforderungen dieser Lebensphasen mit innerer Ruhe, Stärke und Verbundenheit zu meistern. Indem sie achtsam auf ihren Körper und die Bedürfnisse ihres ungeborenen Kindes eingehen, schaffen sie die Grundlage für eine tiefe Mutter-Kind-Bindung und eine bewusste Lebensweise.  

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